ein mann springt von einem Felsen ins Wasser

Warum kreative Strategien keine Zeitverschwendung sind: Ein Plädoyer für mehr Mut

In vielen Organisationen hält sich hartnäckig der Glaube, dass kreative Ansätze eine nette Spielerei, aber letztlich ineffizient oder gar überflüssig seien. Vor allem dann, wenn Effizienz, klare Ziele und messbare Ergebnisse im Vordergrund stehen. Doch genau hier liegt der Trugschluss: Kreativität ist keine Zeitverschwendung – sie ist ein Motor für Innovation, Problemlösung und langfristigen Erfolg. Hier ein Plädoyer, warum es sich lohnt, mutig zu sein, unkonventionelle Wege zu gehen und kreativ zu denken – illustriert mit realen Beispielen. 

Kreativität als Schlüsselfaktor für Innovation

Ein Beispiel, wie Kreativität neue Perspektiven eröffnet, liefert die Initiative „Too Good To Go„. Ursprünglich aus einer einfachen Idee entstanden, nämlich überschüssiges Essen vor der Mülltonne zu retten, hat sie sich zu einem europaweiten Phänomen entwickelt. Restaurants, Supermärkte und Bäckereien verkaufen über die App Lebensmittelreste zu stark reduzierten Preisen, und Millionen von Mahlzeiten wurden so gerettet. Das war nicht nur ein kluger Umgang mit Ressourcen, sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie eine kreative Lösung ein gesellschaftliches Problem nachhaltig anpacken kann.

Auch in der Bildung zeigt sich die Kraft kreativer Ansätze: In Schweden hat aktuell 70 “nature schools”, in denen die Schüler:innen teilweise nicht im Klassenzimmer, sondern in der Natur lernen. Diese Methode fördert Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten und hat zu messbar besseren Lernergebnissen geführt – selbst in Fächern wie Mathematik. Hier wird deutlich: Kreativität bedeutet, das Altbewährte zu hinterfragen und innovative Wege zu finden, um Herausforderungen zu meistern. 

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Der Umgang mit Kritik und Widerständen

Natürlich stoßen kreative Ideen nicht immer sofort auf Begeisterung. Ein Beispiel: Als die Non-Profit-Organisation „charity:water“ ihre Arbeit begann, war ihre Idee, Transparenz durch Storytelling und innovative Visualisierung zu schaffen, zunächst umstritten. Gründer Scott Harrison bestand jedoch darauf, dass Spender genau nachvollziehen können, wie und wo ihre Beiträge eingesetzt werden. Dank GPS-Tracking und Videos, die den Bau von Brunnen dokumentierten, revolutionierte die Organisation die Spendenlandschaft. 

Dieser Erfolg wäre nicht möglich gewesen, hätte sich die Organisation nicht mit Kritik auseinandergesetzt. Der anfängliche Widerstand wurde genutzt, um das Konzept zu verbessern und die Kommunikation zu schärfen. Heute wird charity:water als Vorreiter moderner Spendenkommunikation und für den Einsatz von Storytelling gefeiert. 

Mut zur Kreativität

Kreativität erfordert Mut. Mut, gegen traditionelle Denkmuster anzutreten, sich Kritik zu stellen und das Risiko einzugehen, dass eine Idee scheitern könnte. Doch genau dieser Mut ist es, der Organisationen befähigt, echte Veränderungen zu bewirken. 

Ein Beispiel aus Deutschland: Die Initiative „Discover Football“ nutzt den Sport, um Frauenrechte weltweit zu stärken. Was als kleines Projekt begann, hat sich durch kreative Ansätze zu einer Plattform entwickelt, die Frauen aus über 30 Ländern zusammenbringt. Hier zeigt sich: Eine mutige Idee kann weitreichende, positive Veränderungen anstoßen. 

Fazit: Kreative Strategien sind keine Zeitverschwendung

Kreative Strategien sind unverzichtbar, um als Organisation langfristig erfolgreich zu sein. Sie ermöglichen es, gesellschaftliche Herausforderungen innovativ anzugehen, Ressourcen optimal zu nutzen und eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Natürlich ist es nicht immer einfach, Widerstände zu überwinden. Doch der Mut zur Veränderung zahlt sich aus – für die Organisation, für die Zielgruppen und letztlich für die gesamte Gesellschaft. 

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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