Design Sprints in der Entwicklung von Lernangeboten nutzen

Von Design Sprints ist in letzter Zeit vermehrt in der Bildung die Rede. Vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt: Ist das viel heiße Luft um ein hippes Wort oder steckt hinter der Methode ein Mehrwert für euer Bildungsprojekt? In diesem Blogbeitrag wollen wir euch die Methode Design Sprint näher vorstellen und euch zeigen, welche Vorteile sie für euch mitbringt.

 

Was ist ein Design Sprint?

Der Design Sprint ist eine Methode, die ursprünglich von Jake Knapp bei Google entwickelt wurde, um innerhalb kurzer Zeit digitale Produkte zu konzipieren. Mithilfe eines festgelegten Rahmens und klar strukturierter Tagesabläufe werden in Design Sprints innerhalb von fünf Tagen Lösungsansätze für spezifische Probleme skizziert, prototypisiert und getestet. Ein charakteristisches Merkmal von Design Sprints ist die Gewinnung von Erkenntnissen über die Zielgruppe und die eigene Idee, ohne dass dabei bereits die eigentliche Umsetzung oder der Produktlaunch im Fokus stehen. Hierzu werden Prototypen gebaut, die von einzelnen Personen aus der Zielgruppe getestet werden.

Ein klassischer Design Sprint bringt ein Team von fünf bis acht Personen für genau fünf Tage zusammen, um ein neues Produkt, eine Idee oder ein Konzept zu entwickeln. Der Fokus des ersten Tages liegt darauf, das Problem, die Herausforderung oder die Bedürfnisse der Zielgruppe zu verstehen, denen man mit der eigenen Lösung begegnen möchte. Am folgenden Tag werden erste Lösungsansätze skizziert, aus denen am dritten Tag eine oder mehrere ausgewählt werden. Diese ausgewählten Ansätze werden dann am vierten Tag zu Prototypen entwickelt, die am letzten Tag von den Nutzer:innen getestet werden können.

Design Sprints in der Bildung

Natürlich haben Bildungsformate auf den ersten Blick wenig mit Produktentwicklung bei Google oder anderen Großkonzernen gemein. Warum eignen sich Design Sprints dennoch so gut dazu, Bildungsformate zu entwickeln? Der Ansatz arbeitet damit, viele – auch verrückte – Ideen zu generieren und keine Angst davor zu haben, etwas Falsches vorzuschlagen. Dadurch, dass das Team häufig und früh „scheitert“, gibt es kein langes Festhalten an Ideen, die letztendlich nicht funktionieren. Gleichzeitig wird auf ein profundes Wissen über die Zielgruppe, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Hürden aufgebaut. Design Sprints eignen sich deswegen sehr gut, um tief in einen Entwicklungsprozess abzutauchen, der viele Phasen des Umwerfens, Neustrukturierens und Weiterdenkens beinhaltet, und dennoch schnell zu tollen Ergebnissen führt. Lösungen und Formate, die in Design Sprints entstehen, sind häufig langlebig und nachhaltig. Denn der Testballon startet optimalerweise schon vor dem ersten Einsatz. So entstehen Bildungskonzepte, die zur Zielgruppe passen. Grundzüge des Design Sprints findet ihr auch in unserem Learning Architects Playbook.

Wie läuft ein Design Sprint ab?

Da sich der klassische Design Sprint über eine ganze Woche erstreckt, wurde der Prozess bereits vielfach verändert und komprimiert. Auch unser Learning Architects Playbook basiert auf dem Konzept von Design Sprints, kann aber flexibel innerhalb von drei Tagen oder einem längeren Zeitraum bearbeitet werden. Auch die Reihenfolge der einzelnen Übungen und Schritte kann je nach eigenen Schwerpunkten, Interessen und Umständen angepasst werden.

 

Montag

Verstehen des Problems

Dienstag

Skizzieren einer Lösung

Mittwoch

Entscheidung für eine Lösung

Donnerstag

Bauen des Prototyps

Freitag

Testen mit Nutzer:innen

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Vorteile von Design Sprints

  • Schnelles Entwickeln: Zu Beginn ist Raum für viele und ausgefallene Ideen. Da ist bestimmt was für euer neues Lernkonzept dabei!
  • Ihr wisst, was ihr braucht: Dadurch, dass ihr euch zunächst Gedanken über die Zielgruppe macht, könnt ihr beurteilen, welche Ideen es wert sind, weitergedacht zu werden.
  • Kein starres Festhalten: ihr haltet nicht an Ideen und Konzepten fest, die eigentlich nicht funktionieren, weil ihr nun schon so viel Zeit investiert habt.
  • Die Idee steht euch vor Augen: Durchs Prototyping entwickelt ihr früh eine Vorstellung davon, wie euer Format oder Konzept am Ende aussehen könnte und welche Aspekte ihr beachten müsst.
  • Frühes Testen: Ihr merkt schnell, ob sich eure Idee eignet und was ihr noch ändern müsst.
  • Kein Verzetteln: Der Prozess ist klar strukturiert. Ihr wisst, welche Informationen ihr zusammentragen müsst und welches Ziel am Ende stehen soll.
  • Flexibles Arbeiten: Ihr stellt in der Mitte oder zum Ende fest, dass eure Idee doch nicht funktioniert? Kein Problem, ihr könnt jederzeit zu einem früheren Schritt zurückkehren.

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