Die Teilgebenden haben sich mit Architektinnen Brillen gezeichnet.

Crazy creative?! Wie ihr eure Kreativität entfesseln könnt

Unter dem Titel „Kreativität in der Konzeptentwicklung“ habe ich zum Educamp #echal23 am 23.09.23 in Halle eine Session angeboten und fasse die gemeinsam erarbeiteten Inhalte in diesem Beitrag nochmal zusammen. Großer Dank geht an dieser Stelle an alle, die bei der Session dabei waren! Einige von ihnen könnt ihr im Porträt mit Lernarchitekt:innen-Brillen in dem Beitragsbild sehen 🙂

Zukunftskompetenz Kreativität

Kreativität gehört zweifellos zu den häufig geforderten Zukunftskompetenzen und ist beispielsweise im 4-K-Modell verankert. Das KSAVE-Kompetenzmodell (Binkley et al., 2012) beschreibt den Kompetenzbereich „Kreativität und Innovation“ detaillierter und umfasst verschiedene Deskriptoren auf den Ebenen Wissen (Knowledge), Fertigkeiten (Skills) und Haltung (Attitudes, Values und Ethics). Nach meiner Zusammenfassung beinhalten die Lernziele in diesem Bereich:

  • Kreativitätsmethoden kennen
  • Innovation und kreative Leistungen verstehen
  • Offen sein für neue Ideen und vielfältige Perspektiven
  • Ideen wirksam kommunizieren
  • Historische und kulturelle Hindernisse der Kreativität verstehen
  • Neue und wertvolle Ideen entwickeln, diese auszuarbeiten, bewerten und verbessern
  • Ideen so weiterentwickeln, dass diese umgesetzt werden können
  • Rückschläge als Gelegenheiten zum Lernen betrachten
  • Ideenprozesse als zyklische Prozesse anerkennen, die durch kleine Erfolge und regelmäßige Rückschläge geprägt sind
  • Ausdauernd sein bei der Präsentation und Ausarbeitung neuer Ideen

Darüber hinaus möchte ich die Fähigkeit zur Wahrnehmung (das heißt, mit offenen Augen durch die Welt gehen), die Fähigkeit zur Verknüpfung von Ideen und Methoden und den Transfer in unterschiedliche Kontexte, den Prozess des Experimentierens als ergebnisoffenen Ansatz sowie die Bereitschaft, Risiken einzugehen, hinzufügen. Diese Ergänzungen unterstreichen die Vielfältigkeit und Komplexität der Kreativitäts- und Innovationskompetenz, die nicht nur auf das Generieren von Ideen, sondern auch auf deren praktische Umsetzung und die Fähigkeit zur Anpassung in verschiedenen Situationen abzielt.

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Learnings aus der Educamp-Session

In der Session haben wir gemeinsam darüber diskutiert, welche konkreten Kreativität-Booster, aber auch Kreativität-Killer wir in unserer pädagogischen Arbeit identifizieren können. Dabei haben wir folgende Aspekte zusammengetragen: 

Kreativität-Booster

  • Visionen und Träume
  • Musik
  • Gute Laune
  • Neugier
  • Konflikte und Widersprüche: Unterschiedliche Meinungen und Standpunkte
  • Mind Mapping
  • Auslösende Momente: zum Beispiel plötzliche kreative Ideen
  • Inspirierende Eindrücke, zum Beispiel über Pinterest und Instagram
  • Freiheit zur Erkundung aller Ideen
  • Schaffung von Freiräumen und Autonomie bei Entscheidungen
  • Langeweile als Inspirationsquelle
  • Gespräche, Ideenaustausch und Teamarbeit
  • Begeisterung und Motivation
  • Experimentieren mit neuen Ansätzen
  • Ruhe, Zeit und Entspannung
  • Teilnahme an Barcamps
  • Aktivitäten in Bewegung
  • Gefühl der Verbundenheit
  • Übe-Zeit
  • Offenheit für neue Ideen
  • Rumblödeln im Team
  • Schokolade

Kreativität-Killer

  • Uninteressantes Thema und langweiliges Umfeld
  • Lärm und laute Umgebung
  • Ablenkung durch Serien 
  • Angst
  • Müdigkeit
  • Zu viele Vorgaben, unklare Ziele und Aufgabenstellung
  • Fehlende Definition von „Done“
  • Sorge, Not, Zwang und Scham
  • Fehlende Ressourcen
  • Kontrolle und ständige Bewertung
  • Zeitdruck und zu viele Aufgaben gleichzeitig
  • Störungen von außen
  • Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI)
  • Perfektionismus
  • Noten und Leistungsdruck
  • Hunger und Durst
  • Enge Räumlichkeiten
  • Festhalten an der alten „Wir haben das schon immer so gemacht“-Mentalität
  • Ablenkende Umgebung
  • Die Angst vor dem „weißen Blatt“ 
  • Dosis macht das Gift

Kreativität bei anderen fördern

Und schließlich ging es auch darum, wie wir explizit Kreativität bei anderen fördern können. Hierzu haben die Teilgebenden folgende Punkte zusammengetragen:

  • Zeige den Ozean der Möglichkeiten
  • Let it flow
  • Vielfältige Materialien bereitstellen und Wege ermöglichen 
  • Fehler sind erwünscht!
  • Gewohnte „Räume“ verlassen, Exkursionen
  • Offen sein, Leere (zu)lassen
  • Kommunizieren
  • Teamarbeit
  • Zeit und Raum geben
  • Vertrauen
  • Mut zusprechen
  • Leckerlies
  • Störungsfreie Umgebung schaffen
  • inspirierende Atmosphäre mit Licht, Luft und Musik gestalten
  • Mit Langeweile experimentieren
  • Provozieren
  • (nicht) widersprechen
  • Hinterfragen
  • Kurz & Knackig
  • Assoziatives Denken fördern
  • Barcamps besuchen

Kreative Konzeptentwicklung mit dem Playbook

Um Ordnung in das kreative Chaos der Konzeptentwicklung zu bringen, möchte ich euch unser kostenfreies Learning Architects Playbook ans Herz legen. Dieses Playbook führt euch Schritt für Schritt durch den Prozess der Konzeptentwicklung, angefangen bei der Analyse der Zielgruppe bis hin zur Anwendung von Kreativitätsmethoden und der Erstellung eines Prototyps. Das Playbook steht allen unter einer freien Lizenz zur Verfügung.

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