
Neugier im Klassenzimmer: Wie wir die Lernenden unterstützen können
Neugier ist dieser kleine Funke, der große Ideen entzündet. Sie bringt uns dazu, Fragen zu stellen, Neues auszuprobieren und die Welt um uns herum besser zu verstehen. Gerade im Klassenzimmer oder Workshopraum kann sie so viel verändern.
Ich habe schon oft erlebt, wie ein neugieriger Blick oder eine unerwartete Frage plötzlich die gesamte Lerngruppe in Bewegung bringen kann. Doch wie können wir diese Neugier bewusst fördern? Hier sind einige persönliche Tipps und erprobte Ideen, die sich leicht umsetzen lassen:
1. Offene Fragen stellen
Statt auf eine schnelle richtige Antwort zu hoffen, können wir mit offenen Fragen echte Denkräume schaffen. Fragen wie „Warum ist das so?“ oder „Was könnte passieren, wenn…?“ laden Lernende ein, über den Tellerrand hinauszudenken – und das macht das Lernangebot lebendig.
Beispiel
Statt: „Ist die Erde rund?“
Lieber: „Warum glauben wir, dass die Erde rund ist?“
2. Projektbasiertes Lernen ermöglichen
Wenn Lernende ihre eigenen Fragen verfolgen dürfen, wird Lernen plötzlich ganz persönlich. Projekte bieten dafür den idealen Rahmen – sie machen Platz für Kreativität, Eigenverantwortung und forschendes Lernen.
Beispiel
Ein Projekt zu erneuerbaren Energien kann spannende Fragen aufwerfen wie:
„Wie funktioniert eigentlich eine Solarzelle?“ oder „Wie könnten wir unsere Schule mit Windkraft versorgen?“
3. Neugier-Tagebücher einführen
Warum nicht den kleinen „Aha-Momenten“ einen festen Platz geben? In einem Neugier-Tagebuch können Lernende notieren, was sie gerade beschäftigt. Diese Fragen bieten wertvolle Anknüpfungspunkte für Gespräche, Projekte oder Experimente.
4. Menschen von außen ins Lernangebot holen
Gastredner:innen oder Expert:innen bringen frischen Wind – und oft auch unerwartete Fragen. Sie öffnen neue Perspektiven und zeigen, wie vielfältig Themen sein können.
5. Kreative Aufgabenstellungen
Manchmal reicht schon ein kleiner Perspektivwechsel: Statt fertige Lösungen zu erwarten, können wir Aufgaben so formulieren, dass Lernende eigene Wege finden dürfen.
Beispiel
Statt: „Schreibe einen Bericht über Plastikverschmutzung.“
Lieber: „Was wäre dein Plan, um Plastikverschmutzung zu bekämpfen?“
6. Eine offene Lernatmosphäre schaffen
Das Herzstück von allem: ein Raum, in dem Fragen willkommen sind. Wo Fehler nicht peinlich sind, sondern Teil des Lernprozesses. Wo Lernende spüren: Meine Gedanken zählen.
Beispiel
Ermutigt Lernende, Fragen zu stellen – auch (und gerade!) dann, wenn sie sich nicht ganz sicher fühlen. Ganz nach dem Motto: Es gibt keine dummen Fragen.
Fazit
Neugier ist mehr als ein Lernwerkzeug – sie ist ein Geschenk. Wenn wir sie fördern, öffnen wir Türen: zu mehr Kreativität, mehr Selbstvertrauen und mehr Freude am Lernen.
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Beitragsbild: ChatGPT-4o